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Logopädie für
Kinder


Die Arbeit mit Kindern macht mir viel Freude, von ganz klein, mit 2 Jahren bis ins Jugendalter. Doch auch Erwachsene profitieren von einer gezielten logopädischen Therapie, sei es zur Verbesserung ihrer Kommunikationsfähigkeit, zur Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen nach neurologischen Ereignissen wie Schlaganfällen oder zur Unterstützung bei stimmlichen Herausforderungen im beruflichen Alltag.

Ich lege großen Wert darauf, die Therapie spielerisch und in einer entspannten Atmosphäre durchzuführen, denn motivierte Kinder lernen leicht. Ebenso ist mir die Arbeit mit Erwachsenen wichtig, bei denen der Therapieansatz oft funktioneller und alltagsnah gestaltet wird. Dies kann beispielsweise Stimmtraining für Berufssprecher, gezielte Übungen zur Verbesserung der Aussprache oder therapeutische Maßnahmen zur Wiedererlangung der Sprachfähigkeit nach einer Erkrankung umfassen.

Unter einer Sprachentwicklungsstörung leiden Kinder, deren Sprachentwicklung nicht altersgemäß verläuft. Dies kann verschiedene sprachliche Bereiche betreffen: das Sprachverständnis, den Satzbau (Syntax), die Grammatik (Morphologie) oder den Wortschatz (Lexikon). Bei Erwachsenen können vergleichbare Sprachstörungen auftreten, etwa in Form einer Aphasie nach einem Schlaganfall oder einer neurodegenerativen Erkrankung wie Parkinson oder Demenz. Die logopädische Therapie kann dabei helfen, kommunikative Fähigkeiten zu erhalten oder wiederherzustellen und so die Lebensqualität zu verbessern.

Durch individuelle Diagnostik und maßgeschneiderte Therapieansätze unterstütze ich Menschen jeden Alters dabei, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu entfalten oder wiederzuerlangen – sei es für den Alltag, die Schule oder den Beruf.

Sprachentwicklungsstörung (SES)
Unter einer Sprachentwicklungsstörung leiden Kinder, deren Sprachentwicklung nicht altersgemäß verläuft. Dies kann verschiedene sprachliche Bereiche betreffen: das Sprachverständnis, den Satzbau (Syntax), die Grammatik (Morphologie) oder den Wortschatz (Lexikon). Eine SES kann isoliert auftreten oder im Zusammenhang mit anderen Entwicklungsverzögerungen oder -störungen stehen. Ursachen können genetische Faktoren, neurologische Auffälligkeiten oder Umweltfaktoren wie mangelnde sprachliche Anregung sein. Beispielsweise kann ein Kind Schwierigkeiten haben, auf Fragen angemessen zu antworten, weil es die Bedeutung bestimmter Satzstrukturen nicht versteht. Eine frühzeitige logopädische Intervention kann helfen, die sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern und sekundäre Folgen wie Lernschwierigkeiten oder soziale Probleme zu vermeiden.
Stottern
Zwischen dem 4. bis 6. Lebensjahr beginnen viele Kinder zu stottern. Anfänglich betrifft dies mehr Mädchen als Jungen, doch mit zunehmendem Alter dreht sich das Verhältnis zugunsten der Jungen. Stottern zeigt sich durch Wiederholungen (z.B. "M-m-mama"), Dehnungen ("Sssonne") oder Blockaden (wenn kein Laut herauskommt). Es kann mit Begleitsymptomen wie Muskelverspannungen oder Mitbewegungen (z.B. Blinzeln, Kopfnicken) einhergehen. In der Anfangsphase muss Stottern von normalen Sprechunflüssigkeiten (z.B. Wiederholungen von Wörtern in aufregenden Momenten) abgegrenzt werden, was durch logopädische Diagnostik geschehen kann. Persistierendes Stottern ab dem 7. Lebensjahr sollte therapeutisch begleitet werden, da sich die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Remission verringert.
Sprachentwicklungsverzögerung
Bei einer Sprachentwicklungsverzögerung (SEV) hinken Kinder in ihrer Sprachentwicklung hinter dem altersgemäßen Spracherwerb her. Wenn sie mit 2 Jahren noch keine 50 Wörter aktiv sprechen und/oder diese nicht zu kurzen Sätzen kombinieren, spricht man von "Late Talkers". Beispielsweise können sie anstelle von "Mama komm" nur "Mama" sagen und nicht weiter kombinieren. Wenn sich die Sprache ohne therapeutische Maßnahmen im dritten Lebensjahr normalisiert, gelten sie als "Late Bloomers". Bleiben sprachliche Defizite bestehen, kann sich daraus eine Sprachentwicklungsstörung entwickeln. Ursachen können genetische Faktoren, frühkindliche Hirnschädigungen oder Umweltfaktoren sein.
Sprachverständnisstörung
Sprachverständnisstörungen bleiben oft unerkannt, da betroffene Kinder durch situative Hinweise und Routinen kompensieren können. Probleme treten vor allem bei komplexen oder nicht vorhersehbaren Aufgaben auf. Beispielsweise kann ein Kind einfache Aufforderungen wie "Hol die Schuhe" verstehen, jedoch Schwierigkeiten haben, komplexere Anweisungen wie "Hol die Schuhe und stell sie neben die Tür" umzusetzen. Diagnostisch werden diese Störungen durch gezielte Sprachprüfverfahren erfasst. Sprachverständnisstörungen können zu erheblichen Lern- und Kommunikationsproblemen führen. Eine frühzeitige Therapie ist wichtig, da Sprachverständnis die Basis für den gesamten Spracherwerb bildet.
Dysgrammatismus
Der Dysgrammatismus bezeichnet Störungen der grammatischen Fähigkeiten. Bis zum 4. Lebensjahr sind grammatische Fehler wie "Ich gehn nach Hause" noch normal. Persistieren sie darüber hinaus, spricht man von einer grammatischen Störung, die oft mit einer allgemeinen Sprachentwicklungsstörung oder -verzögerung einhergeht. Ursachen können Defizite in der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung, ein eingeschränkter Wortschatz oder mangelnde sprachliche Anregung sein. In der Therapie wird gezielt an der Bildung richtiger Satzstrukturen gearbeitet, indem Beispielsätze geübt und in den Alltag integriert werden.
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)
Die AVWS ist keine primäre Hörstörung, sondern eine Beeinträchtigung der Weiterverarbeitung gehörter Informationen im Gehirn. Betroffene Kinder haben Schwierigkeiten, Umgebungsgeräusche zu filtern, was zu Konzentrationsproblemen führen kann. Beispielsweise können sie in einem lauten Klassenzimmer die Stimme der Lehrkraft schlechter wahrnehmen als ihre Mitschüler. Sie neigen dazu, gesprochene Anweisungen falsch zu interpretieren oder nur Teile davon aufzunehmen. Ursachen können neurologische Entwicklungsverzögerungen sein. Eine gezielte Förderung mit Hörübungen, visueller Unterstützung und Sitzplatzoptimierung im Klassenzimmer kann helfen, die auditive Wahrnehmung zu verbessern.
Kindliche Stimmstörung
Bei einer kindlichen Stimmstörung klingt die Stimme häufig rau, heiser oder angestrengt. Ursachen können eine Überbeanspruchung der Stimme (z.B. häufiges Schreien oder Singen in hoher Lautstärke) oder ein ungünstiges Stimmverhalten sein. Manche Kinder pressen ihre Stimme zu stark oder atmen falsch, wodurch die Stimmlippen gereizt werden. Unbehandelt können sich Stimmlippenknötchen entwickeln, die jedoch meist durch Stimmtherapie rückgebildet werden können. Eine logopädische Therapie hilft dabei, eine gesunde Stimmführung zu erlernen und Techniken zur Stimmhygiene zu vermitteln, etwa durch Atemübungen oder spielerische Stimmübungen wie leises Summen oder sanftes Sprechen.